Kumdo (Gumdo)

Kumdo 검도 (auch Gumdo) ist ein koreanischer Schwert-Kampfsport. Historisch stammt er unter anderem vom Kendō ab.
Geom bedeutet Schwert, genau wie der japanische Begriff Ken.

Korea war von 1910 bis 1945 ein Teil des Japanischen Kaiserreichs. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts wurde ein Vorläufer des Kendō (Gekiken) in Korea eingeführt. Seit den frühen 1920er-Jahren spricht man von Geomdo.
Im weiteren Sinne werden unter Kumdo alle koreanischen Schwertkampfkünste zusammengefasst. So fallen auch Techniken darunter, die aus dem Muye-Dobo-Tongji (무예도보통지), einer historischen Beschreibung koreanischer Kriegstkünste aus dem 18ten Jahrhundert, entlehnt sind. Aber auch Prinzipien aus ihrem japanischen Gegenstück wurden übernommen, so finden sich große Einflüsse aus verschiedenen Stilen des Kenjutsu, Iaido, Battōjutsu, Gekiken sowie Tameshigiri wieder.
Dabei wird im Gegensatz zum japanischen „Duel-Kampf“ oft eine chaotische Schlachtensituation gegen mehrere Gegner als Lern-Szenario angenommen. Ziel dabei ist es, in allen chaotischen und stressreichen Situationen ruhig und fokussiert zu bleiben.

Im Kumdo werden, je nach Stil und Schule, folgende Praktiken unterrichtet:
• Grundtechniken: Beweglichkeit, Körperbewusstsein, Etikette, Grundstellungen, Schwertführung, Basisangriffe und -verteidigung, Ziehen und Einstecken des Schwertes
• Schwertformen: Erlernen von Techniken und Kombinationen
• Partnerübungen: Strukturierter Einstieg in den Freikampf
• Freikampf (Sparring): Anwendung der erlernten Techniken im dynamischen Kampf
• Schnittübungen: Arbeit mit der scharfen Klinge an der Reisstrohmatte
• Zweischwerttechniken: Formen und Partnerübungen mit zwei Schwertern
• Meditationsform: Innere Ruhe und mentale Stärke entwickeln